Google I/O 2025 verändert die Spielregeln – Was Hotels jetzt tun müssen, um sichtbar zu bleiben

Die klassische Google-Suche verschwindet. Wer als Hotel auch morgen noch gefunden werden will, muss heute umdenken – und die Chancen der KI aktiv nutzen.

Die diesjährige Entwicklerkonferenz von Google hat eine klare Botschaft gesendet: Die Art und Weise, wie Menschen online nach Informationen suchen, Reisen planen und Hotels buchen, steht vor einem massiven Umbruch. Künstliche Intelligenz wird zur zentralen Schnittstelle – und stellt die bisherigen SEO-Strategien der Hotellerie radikal infrage.

Was bedeutet das konkret für Ihr Hotel? Welche Chancen gibt es – und welche Risiken drohen, wenn Sie jetzt nicht handeln?

1. Klassische Google-Suche verliert an Bedeutung

Mit den neuen AI Overviews ersetzt Google zunehmend die gewohnte Liste blauer Links durch KI-generierte Sofort-Antworten. Nutzer erhalten auf ihre Reise-Fragen sofort vollständige Vorschläge – oft ohne eine einzige Website anzuklicken. Wer heute noch mit seiner Hotelwebsite in den Suchergebnissen sichtbar ist, könnte morgen schlichtweg nicht mehr auftauchen.

Ihre Chance:
Strukturieren Sie Ihre Inhalte so, dass sie von KI-Modellen wie Gemini oder ChatGPT direkt verarbeitet werden können. Das bedeutet: maschinenlesbare Daten, klare Gliederung, aussagekräftige Inhalte. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr über Ranking – sondern über Relevanz im KI-Kontext.

2. KI kennt die Vorlieben Ihrer Gäste – besser als Sie?

Mit „Deep Search“ verbindet Google künftig persönliche Nutzerdaten aus Gmail, Kalender & Co., um individuelle Empfehlungen zu liefern. Wer regelmäßig beruflich nach Berlin reist, sieht bevorzugt Hotels, die zum Buchungsverhalten passen – nicht mehr einfach die Top-3 bei Google.

Ihre Chance:
Gestalten Sie Ihre Angebote so personalisiert wie möglich. Segmentieren Sie Ihre Zielgruppen, sprechen Sie verschiedene Reisemotive gezielt an (z. B. Geschäftsreise, Familienurlaub, Wellness-Wochenende) – und machen Sie diese Informationen strukturierbar und KI-kompatibel.

3. KI als Reiseberater – und Buchungsassistent

Mit Projekten wie Project Mariner testet Google KI-Systeme, die eigenständig Reisen buchen, Preise vergleichen oder sogar umbuchen können. Der Nutzer delegiert – die KI handelt. Was für Gäste bequem ist, kann für Hotels den direkten Draht zum Kunden gefährden.

Ihre Chance:
Machen Sie Ihr Haus buchbar über Echtzeit-Schnittstellen. Bieten Sie eine reibungslose User Experience auf Ihrer Website. Nur wer technisch vorbereitet ist, wird von KI-Systemen eingebunden – alle anderen werden übergangen.

4. Inspirierender Content wird neu bewertet

Inspirationsseiten, klassische Reiseblogs und Hoteltexte verlieren an Sichtbarkeit, wenn sie nicht KI-kompatibel sind. Was bleibt, ist der strukturierte, reichhaltige, relevante Content – idealerweise mit Zusatznutzen für die Reiseplanung.

Ihre Chance:
Setzen Sie auf strukturierte Inhalte zu regionalen Highlights, Events und Insider-Tipps. Verwenden Sie Formate wie FAQ-Sektionen, Listen und Schema.org-Markups, um Ihre Inhalte für KI-Systeme lesbar zu machen. Wer Inspiration plus Struktur bietet, gewinnt.

5. Neue Tools – neue Chancen

Google setzt mit Übersetzungsfunktionen in Google Meet, KI-gestützten Brillen und immersiven Plattformen wie Google Beam neue Maßstäbe. Für Hotels entstehen neue Potenziale im Bereich Concierge-Services, digitale Gästebetreuung oder hybride Erlebnisse.

Ihre Chance:
Nutzen Sie diese Tools kreativ: von Live-Übersetzung für internationale Gäste bis zu virtuellen Rundgängen mit AR-Erweiterung. Technologisch aufgeschlossene Häuser heben sich gerade im Premiumsegment deutlich ab.

Lokale Sichtbarkeit wird zum Schlüssel

Auch wenn KI die klassischen Treffer verdrängt, Google Maps und lokale Suche bleiben essenziell. Insbesondere das Google Business Profile wird zu einem der letzten direkt kontrollierbaren Kanäle.

So werden Sie lokal sichtbar:

  • Optimieren Sie Ihr Google Unternehmensprofil mit aktuellen Bildern, Angeboten, Öffnungszeiten und Rezensionen.

  • Verwenden Sie lokale Keywords (z. B. „Familienfreundliches Hotel in Garmisch mit Bergblick“).

  • Fördern Sie aktiv Bewertungen – sie werden auch von KI-Modellen ausgewertet.

  • Nutzen Sie strukturierte Datenformate (z. B. schema.org für Events, Zimmer oder Speisekarten).

Fazit: Die Zeit zu handeln ist jetzt.

Die Google I/O 2025 ist kein Zukunftsszenario – sie ist der Startpunkt einer neuen digitalen Realität. Hotels, die jetzt investieren, sichern sich Relevanz, Sichtbarkeit und direkte Gästebeziehungen. Wer wartet, riskiert, dass Google die Auswahl für den Gast übernimmt – ohne Sie einzubeziehen.

Checkliste für zukunftssichere Hotels

Machen Sie den Selbsttest: Ist Ihr Hotel bereit für die KI-Revolution?

  • Website-Inhalte strukturiert und maschinenlesbar aufbereitet (z. B. Angebote, FAQs, Highlights)

  • Direkte Buchbarkeit mit Echtzeit-Preisen und Verfügbarkeiten

  • Content-Marketing angepasst auf KI-Systeme (z. B. durch schema.org-Markup)

  • Segmentierte Angebote und personalisierte Gästekommunikation

  • Einsatz von Tools wie Live-Übersetzung, Chatbots oder AR-Funktionen

Ihr Hotel ist bereit – oder braucht Unterstützung?

Jetzt ist der Moment, um Ihre digitale Strategie neu zu denken – bevor Google das für Ihre Gäste übernimmt. Wer jetzt investiert, kann nicht nur Schritt halten, sondern als digitaler Vorreiter neue Marktanteile gewinnen.

Birgit Haake - Expertin Revenue Management

Autorin: Birgit Haake

Birgit Haake verfügt über mehr als 25 Jahren Praxiserfahrung in der Hospitality Industry und im Gesundheitswesen. Mit ihrem Unternehmen Haake Revenue4U unterstützt sie als Expertin im Revenue Management Individualhotels und Hotelketten in Deutschland und Europa. Die Kernkompetenzen liegen im Buchungsmanagement, (MICE) Revenue Management, Pricing und der Online Distribution. Birgit Haake ist Diplom-Kauffrau und verfügt über eine abgeschlossene Ausbildung als Hotelfachfrau. Sie ist zertifizierte Trainerin und jahrelange Hochschuldozentin für Internationales Hotelmanagement und Tourismusmanagement.

Artikel teilen:

Weitere Blogbeiträge

Richtig segmentieren, gezielter steuern: Marktsegmente im Fokus des Revenue Managements

Im Revenue Management geht es nicht nur um Preise – sondern darum, den richtigen Preis zur richtigen Zeit an den richtigen Kunden zu bringen. Doch wer ist eigentlich der „richtige Kunde“? Genau hier kommt das Konzept der Marktsegmentierung ins Spiel. Ohne ein klares Verständnis der verschiedenen Kundengruppen ist gezieltes Revenue Management kaum möglich.

Hotelbuchung

4 Tipps für das Handling von Partnerangeboten in der Hotellerie

Partnerangebote auf Booking.com sind spezielle Raten, die nicht direkt vom Hotel hochgeladen wurden, sondern über Drittanbieter oder Partnerunternehmen auf der Plattform erscheinen. Diese Raten stammen oft von Großhändlern (Wholesalern) oder anderen Online-Reisebüros (OTAs), die das Zimmer ursprünglich vom Hotel gekauft haben und es dann zu einem oft niedrigeren Preis weiterverkaufen.

Sichern Sie sich die monatliche Revenue Management Toolbox!

Sie erhalten die neuesten Erkenntnisse und Expertisen zum Revenue Management direkt in Ihren Posteingang.

Nach der kostenfreien Anmeldung erhalten Sie sofort das aktuellste Revenue Management Glossar per E-Mail.

Viel Freude beim Lesen!

    Revenue Management Toolbox

    Jetzt Tipps und News zur Steigerung Ihrer Revenue Performance abonnieren.