Dynamische Preisstrategien pro Zimmertyp: Mehr Flexibilität und Umsatzsteigerung im Vergleich zu BAR-Preisstufen

In der Hotellerie sind Preisstrategien entscheidend, um sowohl die Auslastung als auch den Umsatz zu maximieren. Viele Hotels nutzen traditionell sogenannte Best Available Rate (BAR)-Preisstrategien, die einen festen Preis pro Zimmerkategorie festlegen, der je nach Nachfrage variiert. Doch dynamische Preisstrategien pro Zimmertyp bieten eine moderne Alternative, die zunehmend an Bedeutung gewinnt.

In diesem Beitrag untersuchen wir die Vorteile dynamischer Preisstrategien pro Zimmertyp und warum sie eine bessere Option im Vergleich zu BAR-Preisstufen sein können.

Was sind BAR-Preisstufen und dynamische Preisstrategien?

BAR-Preisstufen:

Diese Methode legt eine festgelegte Preisskala fest, die auf der allgemeinen Nachfrage basiert. Sie bietet standardisierte Preise für Zimmerkategorien, die meist stufenweise an die Marktnachfrage angepasst werden.

Dynamische Preisstrategien pro Zimmertyp:

Diese flexiblere Methode berücksichtigt spezifische Faktoren wie die Nachfrage nach einzelnen Zimmertypen, saisonale Trends, Buchungszeitpunkte, Wettbewerberpreise und andere relevante Daten. Die Preise werden individuell pro Zimmertyp optimiert und regelmäßig angepasst, um Umsatz und Belegung zu maximieren.

Die Vorteile dynamischer Preisstrategien pro Zimmertyp

1. Höhere Flexibilität und Präzision

Dynamische Preisstrategien ermöglichen es Hotels, die Preise für jeden Zimmertyp individuell anzupassen, anstatt pauschale Anpassungen vorzunehmen. Dies erlaubt:

  • Bessere Anpassung an die Nachfrage: Zum Beispiel können Suiten oder Familienzimmer in der Hochsaison höher bepreist werden, während Standardzimmer günstiger angeboten werden, um die Auslastung zu erhöhen.
 
  • Reagieren auf Trends: Preise können dynamisch auf kurzfristige Nachfrageänderungen, lokale Events oder Konkurrenzangebote reagieren.

2. Maximierung des Umsatzes (RevPAR)

Mit dynamischen Preisstrategien kann der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) durch eine gezielte Preisgestaltung optimiert werden:

  • Zimmerkategorien mit hoher Nachfrage erzielen höhere Preise.
 
  • Unterausgelastete Kategorien können durch gezielte Preisreduktionen attraktiver gemacht werden, ohne die gesamte Preishierarchie zu beeinflussen.

3. Personalisierung für Zielgruppen

Verschiedene Zimmertypen sprechen unterschiedliche Gästetypen an. Mit dynamischen Strategien können Hotels Preise auf spezifische Zielgruppen zuschneiden:

  • Geschäftsreisende: Höhere Preise für Premiumzimmer mit Business-Annehmlichkeiten während der Arbeitswoche.
 
  • Familien: Günstigere Preise für Familienzimmer in den Ferienzeiten.

4. Bessere Wettbewerbsfähigkeit

Dynamische Preise ermöglichen es Hotels, schneller auf die Konkurrenz zu reagieren. Mit modernen Revenue-Management-Systemen können Preise in Echtzeit angepasst werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

5. Höhere Auslastung durch optimale Preisgestaltung

BAR-Preisstufen können dazu führen, dass manche Zimmertypen übersehen werden, wenn der Preis nicht attraktiv genug ist.

Dynamische Strategien stellen sicher, dass:

  • Die Preise für weniger nachgefragte Kategorien attraktiver gestaltet werden.
 
  • Die Auslastung über alle Zimmertypen hinweg ausgeglichen wird.

6. Nutzung moderner Technologie

Revenue-Management-Systeme und Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen dynamische Preisstrategien und analysieren Daten wie Nachfrage, Buchungstrends, Wettbewerberpreise und historische Informationen. Dies führt zu:

  • Genaueren Vorhersagen.
 
  • Automatisierten Preisanpassungen, die Zeit und Aufwand sparen.

Vergleich: Dynamische Preisstrategien vs. BAR-Preisstufen

Fazit

Dynamische Preisstrategien pro Zimmertyp sind ein effektives Werkzeug, um die Flexibilität, den Umsatz und die Wettbewerbsfähigkeit eines Hotels zu steigern. Sie ermöglichen eine präzisere Anpassung an die Nachfrage, bieten maßgeschneiderte Preise für verschiedene Gästetypen und maximieren die Rentabilität jedes Zimmers.

Während BAR-Preisstufen einfacher zu implementieren sind, stoßen sie in einem zunehmend datengetriebenen Markt an ihre Grenzen. Hoteliers, die dynamische Preisstrategien einsetzen, profitieren nicht nur von einer besseren Auslastung, sondern auch von gesteigerten Umsätzen und einer stärkeren Marktposition.

Die Zukunft gehört den dynamischen Preisstrategien – es ist an der Zeit, diese Chance zu nutzen.

Birgit Haake - Expertin Revenue Management

Autorin: Birgit Haake

Birgit Haake verfügt über mehr als 25 Jahren Praxiserfahrung in der Hospitality Industry und im Gesundheitswesen. Mit ihrem Unternehmen Haake Revenue4U unterstützt sie als Expertin im Revenue Management Individualhotels und Hotelketten in Deutschland und Europa. Die Kernkompetenzen liegen im Buchungsmanagement, (MICE) Revenue Management, Pricing und der Online Distribution. Birgit Haake ist Diplom-Kauffrau und verfügt über eine abgeschlossene Ausbildung als Hotelfachfrau. Sie ist zertifizierte Trainerin und jahrelange Hochschuldozentin für Internationales Hotelmanagement und Tourismusmanagement.

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