Ein leeres Zimmer kostet Geld. Das ist richtig, aber wie hoch muss der Erlös eines belegten Zimmers mindestens sein, damit alle Kosten gedeckt werden, oder zumindest ein Deckungsbeitrag erzielt wird? Die aktuellen und künftigen Preissteigerungen erfordern eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Preisuntergrenzen.
Für die Berechnung der Preisuntergrenze (PUG) muss der Hotelier die fixen und variablen Kosten eines Zimmers genau kennen. Unter der Preisuntergrenze sollte der Hotelier seine Zimmer nicht verkaufen. Die Preisuntergrenze berechnet sich wie folgt:
Fixkosten pro Zimmer + variable Kosten pro Zimmer = Preisuntergrenze
Zu den fixen und variablen Kosten zählen:
Die Analyse der Kosten ist der Ausgangspunkt für die Festlegung des Zimmerpreise.
Aber welchen Wert hat mein Hotelprodukt für den Hotelgast?
Die Festlegung eines Verkaufspreises ist für jedes Hotel von strategischer Bedeutung. Denn der Preis ist mit Abstand der größte Hebel für die Gewinnmaximierung eines Hotels und häufig ein Entscheidungskriterium bei der Buchung. Aber der Preis ist auch Qualitätsindikator. Für die Ermittlung des Preises und Preisanpassung ist daher ein gründliches Verständnis der Nachfrage und der Preisbereitschaft des Gastes unabdingbar.
Wissenschaftlich besteht nachweislich ein direkter Zusammenhang zwischen der Preisgestaltung und der Positionierung eines Unternehmens und dessen Produkte/Dienstleistungen sowie dem Umsatz und dem Marktanteil.
Warum sollte der Gast mein Hotel wählen, anstatt das Hotels meines Wettbewerbes? Nur eine kontinuierliche Analyse des eigenen Hotelprodukts/-dienstleistungen im Vergleich zum Markt hilft dem Hotelier den Mehrwert für den Gast zu identifizieren.
Die Erhebung der Hotel Performance von STR zeigt, dass der durchschnittliche Zimmerpreis im März 2022 gegenüber März 2019, mit Ausnahme der Getaway-Städte und von Deutschland, in Europa deutlich gestiegen ist.
Die eingangs erwähnten Bedingungen bieten große Chancen sich von historischen gewachsenen Preisen zu verabschieden und mutig keine Preiserhöhungen zu scheuen. Gemeinsam mit einer gut überlegten dynamischen Preisgestaltung, kann der Hotelier den Kostensteigerungen trotzen und das eigene Wachstum fördern.