Wichtige Kennzahl im MICE Revenue Management – Teil 2

MICE Veranstaltung Umsatz

Neben der Effektivität von Veranstaltungen, sind auch die Umsätze wichtige Kennzahlen im MICE Revenue Management, damit folgende Fragen beantwortet werden können:

  • Wie ist der Umsatz pro verfügbaren Quadratmeter (RevPASM)?
  • Wie ist der Umsatz pro Teilnehmer (Revenue per Attendee)?
  • Und wie hoch ist der prozentuale Anteil des erzielten Umsatzes im Vergleich zum optimalen Gesamtumsatz für die vorgesehenen Veranstaltungsräume (Revenue Yield)?

 

Die Basis für den Revenue Yield und den RevPASM sind die definierten optimalen Kapazitäten.

Umsatz KPI im Mice

Es existiert eine Beziehung zwischen den genannten Metriken und der Nachfrage, daher ist die Space Utilization für jeden einzelnen Tag und nach Wochentagmuster zu analysieren. Die Erkenntnisse unterstützen die Veranstaltungsstätte bei der Prognose und Überprüfung der Strategie.

Im Vergleich zu den Hotelzimmern ist die Bewertung der Veranstaltungsflächen allerdings weitaus diffiziler. Ein Veranstaltungsraum kann mehrmals am Tag, in unterschiedlichen Kombinationen mit unterschiedlichen Veranstaltungsarten und Umsatzquellen genutzt werden (McGuire/Wood, 2016, S.361).

Der Umsatz für eine Veranstaltung von 30 Teilnehmern à 55,00 EUR Tagungspakete beträgt 1.650,00 EUR im Vergleich zum Umsatz, den die Veranstaltungsstätte mit einer reinen Raummiete von 900,00 EUR erwirtschaftet. Berücksichtigt die Veranstaltungsstätte allerdings die Kosten in diesem Vergleich, dann ist der Profit für die reine Vermietung des Veranstaltungsraums deutlich höher.

Die Komplexität des Function Space Revenue Management macht eine tägliche manuelle Erfassung nahezu unmöglich. Es erfordert eine Automatisierung des Function Space Prozesses und den Einsatz von Revenue Management Technologie. Dennoch sollten Veranstaltungsstätten nicht davor zurückschreckend, und mit kleinen Schritten anfangen Kennzahlen für diesen Bereich zu implementieren und zu untersuchen.

Conversion Rate

Die Conversion Rate zeigt den Anteil der Anfragen, die in definitive Buchungen umgewandelt wurden.

Diese Kennzahl kann nach Ankunftsdatum und nach Erstelldatum erfasst werden. Sie liefert Schlüsselinformationen zur Performance der Veranstaltungsstätte, hilft Potenziale im Group Convention Sales zu erkennen und Prozesse zu verbessern.

Oftmals wird die Conversion Rate nur für die Anzahl der Buchungen erfasst und die Materialisierung des Umsatzes von Anfragen bleibt unberücksichtigt. Das Beispiel in Tabelle 15 zeigt zwei Veranstaltungsstätten mit gleicher Anzahl von Anfragen und einer Conversion Rate von 44,83% im betrachtenden Zeitraum. Veranstaltungsstätte B konnte Anfragen mit einem höheren durchschnittlichen Wert und somit mehr als 50% des angefragten Umsatzes materialisieren. Sie hat effektiver gearbeitet. Veranstaltungsstätte A musste höherwertige Anfragen ablehnen, da keine Veranstaltungskapazitäten mehr zur Verfügung standen.

Vergleich Veranstaltungsstaetten

Abb. Berechnung der Conversion Rate; Quelle: eigene Darstellung

Nach dem Motto „First come, first serve“ blockieren Veranstaltungsstätten Kapazitäten und schließen ggf. somit höherwertiges Geschäft zu einem späteren Anfragezeitpunkt aus.

Das Beispiel zeigt, es ist nicht zwangsläufig eine Steigerung der Nachfrage erforderlich, um eine Umsatzsteigerung zu erreichen. Mit der Kenntnis der Nachfrage und des Buchungstempos kann eine Veranstaltungsstätte das höherwertige Geschäft effektiver auswählen und das Ergebnis maximieren.

Birgit Haake - Expertin Revenue Management

Autorin: Birgit Haake

Birgit Haake verfügt über mehr als 25 Jahren Praxiserfahrung in der Hospitality Industry und im Gesundheitswesen. Mit ihrem Unternehmen Haake Revenue4U unterstützt sie als Expertin im Revenue Management Individualhotels und Hotelketten in Deutschland und Europa. Die Kernkompetenzen liegen im Buchungsmanagement, (MICE) Revenue Management, Pricing und der Online Distribution. Birgit Haake ist Diplom-Kauffrau und verfügt über eine abgeschlossene Ausbildung als Hotelfachfrau. Sie ist zertifizierte Trainerin und jahrelange Hochschuldozentin für Internationales Hotelmanagement und Tourismusmanagement.

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